Das situative Interview besonders gut geeignet um Aussagen von wichtigen Personen auf authentische Weise einzufangen und zu verbreiten. Der Aufwand (Zeit,
Equipment, Geld) ist relativ (z. B. im Vergleich zum "gesetzten" Interview) gering.Die Wirkung ist
authentisch, quasi aus dem Leben gegriffen. Je nach angestrebtem Format kann dies gewünscht und zielführend aber auch kontraproduktiv sein ...
Mein Tipp: Überlegen Sie was sie genau wollen. Das situative Interview eignet sich für viele Erzählformate aber nicht für alle. Soll eine bildliche Wertigkeit erzielt werden, ist ein "gesetztes Interview" möglicherweise geeigneter. Wovor ich ausdrücklich warne ist frühzeitig "zu schießen" und am Ende am Ziel vorbeizuarbeiten! Ein situatives Interview kann mit wenig Mitteln auskommen aber ein paar "Regeln" sollten dennoch beachtet werden. Es ist nie schön, wenn man die Augen eines Menschen nicht gut sieht (sondern in "schwarze Löcher" schaut). Entweder die Person so zum Licht drehen, dass die Augen (-Farbe!) erkennbar ist oder Aufheller (Reflektoren oder Licht einsetzen). Um die Sprache gut verständlich aufzunehmen sollte ein gerichtetes Mikrofon eingesetzt werden (die eingebauten Mikrofone zeichen in der Regel sehr viel der unerwünschten Hintergrundgeräusche mit auf). Bei längere Sprechpassagen sind "Schnittbilder" sehr willkommen. Diese sollten gezielt und motiviert eingesetzt werden um das gesprochen Wort bildlich zu ergänzen. Auch der Interviewende kann mal im Bild zu sehen sein oder das gesamte "Setting". Wichtig sind Schnittbilder dann, wenn das Interview geschnitten werden soll (ansonsten entstehen unschöne Bildsprünge, die dann wieder "gekittet" werden müssen). Wird das Bild zwischen Interviewer und Interviewpartner hin- und hergeschnitten, ist es wichtig die Handlungsachse zu beachten und nicht zu überspringen (gedachte Linie zwischen den Augen der Protagonisten).
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